Querschnittslähmung

Nach einer Rückenmarksverletzung kann es zu motorischen, vegetativen und/oder sensiblen Ausfällen kommen. Entstehen kann eine Querschnittslähmung zum Beispiel durch Unfälle (Wirbelbrüche) oder Tumore.

Symptomspektrum einer Querschnittslähmung

  • Lähmungen
  • Tonusveränderungen der Muskulatur
  • Sensibilitätsstörungen
  • Verändertes Schmerzempfinden
  • Vegetative Problematiken (Kreislaufstörungen)

Je nach Ausmaß der Verletzung können sowohl die Arme als auch die Beine betroffen sein. Von einer Paraplegie spricht man, wenn es sich um eine Schädigung im Brustwirbelbereich oder darunter handelt. Dann sind unter anderem die Beine betroffen. Bei einer Tetraplegie sind Arme und Beine betroffen, die Schädigung liegt im Bereich der Halswirbelsäule.

Je nach Schwere der Verletzung können Restfunktionen vorhanden sein. Bei einer inkompletten Querschnittslähmung sind Teilfunktionen vorhanden, die gezielt trainiert und erhalten werden können.

Therapie: so viel Unterstützung wie nötig, aber so wenig wie möglich

In der robotergestützten Therapie arbeiten wir sehr viel am Erhalt und der Verbesserung der Restfunktionen. Unsere Querschnittpatienten laufen alle im bionischen Exo-Skelett.

So werden neben dem Erhalt der Restfunktionen auch die Muskeln trainiert, die Gelenkstabilität und die Knochendichte wird erhalten, der Kreislauf wird stabilisiert und auch die Darmfunktion wird angeregt.

Das Exo unterstützt dabei so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Durch die Reduzierung der Motorleistung muss der Patient die Schritte aktiver durchführen. Er wird nur in den Bereichen unterstützt, die er nicht allein bewältigen kann (in der Standbeinphase wird zum Beispiel die Standunterstützung voll unterstützt).

Ergänzend arbeiten wir mit weiteren Geräten, die die Arbeit im Exo unterstützen. Muskelerhalt und Muskelaufbau in den Restfunktionen spielen dabei eine essenziell wichtige Rolle. Die Kräftigung der Rückenmuskulatur ist für die Patienten ein wichtiger Bereich.

  • Das aufrechtere Sitzen im Rollstuhl bedeutet weniger Schmerzen
  • Eine Kräftigung der Po-Muskulatur bedeutet ein besseres, stundenlanges Sitzen
  • Sind die Arme ebenfalls betroffen, unterstützen wir die Verbesserung der Armfunktion

Wir können auch kleinsten Muskelfunktionen messen und sichtbar machen, die das bloße Auge nicht wahrnehmen kann. Das motiviert die Patienten noch mehr, sie üben dann intensiver und härter.

Alle unsere Patienten üben auch zu Hause, um die Therapie zu unterstützen. Die meisten Patienten haben eigene Stehständer und/oder Fahrräder, um an therapiefreien Tagen daheim intensiv weiter zu trainieren.

Um in der Therapie langanhaltenden Erfolg zu haben, ist eine Trainings-Regelmäßigkeit mindestens 2-mal die Woche (besser 3-mal!) Voraussetzung. Einige Patienten buchen auch unser Intensivtraining, um schnellere Fortschritte zu erzielen.