Schlaganfall / Hirnblutung

Bei einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung tritt eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns auf. Eine schnellstmögliche Behandlung ist von größter Wichtigkeit, da der Patient sonst schwere Ausfälle davontragen kann.

Bei einem Schlaganfall wird ein Gefäß im Gehirn verstopft, bei einer Hirnblutung platzt ein Gefäß im Gehirn. Bei einem Schlaganfall wird das hinter der Verstopfung liegende Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und kann absterben. Bei einer Hirnblutung wird das Gewebe durch das austretende Blut zerstört. Bei beiden Erkrankungen können die Ausfälle motorischer, kognitiver und/oder sprachlicher Natur sein. Auch die Schluckfunktion kann betroffen sein. Dabei ist meistens eine Körperseite betroffen.

Durch „motorisches Lernen” kann unser Gehirn verloren gegangene motorische Funktionen wieder erlernen. Andere Teilabschnitte des Gehirns sind in der Lage, die ursprüngliche Funktion des betroffenen Areals zu übernehmen und auszuführen. Daher ist die motorische Rehabilitation von großer Bedeutung. Die betroffene Seite muss so viel als nur möglich aktiviert werden.

Gangtherapie im Exo-Anzug

In der robotergestützten Therapie werden die motorischen Fähigkeiten der Beine mit unserem bionischen Exo-Skelett trainiert. Durch Gewichtsverlagerungen auf die stärker betroffene Seite soll zuerst das Vertrauen in das betroffene Bein gesteigert werden. Danach ist das Wiedererlernen von Schritten der wichtigste Teil der Gangtherapie. Währenddessen werden außerdem das Gleichgewicht trainiert, die Kraft verbessert, die Ausdauer trainiert, die Tonusverhältnisse der Muskulatur reguliert und das Gangbild verbessert.

Ist ein Stehen und Gehen mit dem Exo-Skelettanzug noch nicht möglich, können wir mit vielen anderen Möglichkeiten am Gleichgewicht arbeiten. Vorbereitend im Stehständer, der den Patienten sehr viel Sicherheit gibt, kann der Patient dann auf dem Wackelbrett, an unserer Virtuellen Realität oder in einem Gleichgewichtsparcour üben.

Für die meisten Patienten ist die Verbesserung der Hand-Arm-Funktion von großer Wichtigkeit. Hierbei helfen uns zum einen unsere Geräte, zum anderen ist ein erzwungener Gebrauch, der sogenannte „Forced Use“, von essenzieller Bedeutung. Dabei ist es nicht wesentlich, ob der Arm hypoton oder hyperton ist (wenn die Muskelspannung herabgesetzt oder zu hoch ist).

CIMT-Methode (Constraint Induced Movement Therapy)

Wir arbeiten auch mit der CIMT-Methode (Constraint Induced Movement Therapy). Hierbei wird der weniger betroffene Arm mit einer speziellen Schlinge am Körper fixiert, während der stärker betroffene Arm Aufgaben erledigen muss. Nur eine minimale Fingerbeweglichkeit ist ausreichend, um die CIMT-Therapie anzuwenden. Egal ob im Einzelsetting oder in unserer CIMT-Gruppe, diese Art von Therapie ist neben der computergestützten Therapie eine der wirksamsten überhaupt und wird trotz großer Herausforderung für den Patienten mit großer Begeisterung angenommen.